
Im
Schuljahr 1972/73 steht dem Abgang von einer Klasse 10 mit 24 Schülern der
Zugang von zwei Klassen 5 mit 68 Schülern gegenüber. Somit vergrößert
sich die Schule auf 9 Klassen. In Niedersachsen wird die
Orientierungsstufe (Klasse 5 und 6) im Jahre 1972, zunächst nur an
einigen Standorten, eingeführt.
Da zum Schuljahresbeginn 1972 keine neue Lehrkraft zugewiesen werden
kann, ergeben sich Schwierigkeiten in der ordentlichen
Unterrichtsversorgung. 9 Klassen müssen im wesentlichen von nur 7 Lehrkräften
- donnerstags sogar nur von 5 - unterrichtet werden. Die übrigen 6
Lehrkräfte sind nur an bestimmten Wochentagen mit insgesamt 57
Unterrichtsstunden einzusetzen. Um unseren Schülern, vor allem den
Fahrschülern, vormittags möglichst vollen Unterricht zu erteilen und damit
längere Wartezeiten für Fahrschüler zu vermeiden, wird es
notwendig, für die Klassen 5b, 6a, 6b, 7a, 7b und 8 jeweils einen
unterrichtsfreien Wochentag im Stundenplan anzusetzen.
Im nördlichen Einzugsbereich der Mittelpunktschule und der Realschule in
Dornum wird für den Schülertransport ein Schulbus eingesetzt, der unseren Schülern kostenfrei zur Verfügung gestellt wird.
Der Schulbus auf der Südlinie fährt zukünftig von Großheide aus auch die
Orte Menstede-Coldinne und Comper an.
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Aquarell des ehemaligen Schülers, Dr. Gerhard Blaschke, 1953 |
Am 13. September 1972 vollendet Herr Pastor i.R. Habbo Lüpkes sein 80.
Lebensjahr. Er war nach dem Kriege einer der Gründer der Privaten
Mittelschule Dornum, aus der unsere Schule hervorgegangen ist. Zu seinem
Geburtstag überbringt ihm die Schule die Glückwünsche des Kollegiums. Herr
Falkenroth wird begleitet von Herrn RKR i.R. Enge, dem Dienstältesten an
der Realschule Dornum, der schon im Gründungsjahr 1948 an der Privaten
Mittelschule unterrichtete. Herr Enge verliest eine von allen Lehrern
unterzeichnete Laudatio, die dann überreicht wurde.
Am Sonnabend, dem 23. September 1972, nehmen Schülermannschaften unserer
Schule an sportlichen Wettkämpfen teil, die anläßlich der Übergabe des
neuen Sportplatzes in Dornum vom SV Dornum ausgerichtet wird.
Nach den Sommerferien wird mit den Arbeiten zur Instandsetzung der Mauer am Schloßgraben begonnen. Bei den Ausschachtungen legen die Handwerker alte
Fundamente frei, deren Konstruktion an die Bauweise von
Festungsbaumeistern erinnerte. Das neue Mauerwerk wird noch vor Einbruch
des Winters errichtet sein.
Mitte November wird auf dem Schulgelände ein Parkplatz für Fahrzeuge der
Lehrkräfte freigegeben. Damit ist der Spielplatz zukünftig besser
auszunutzen.
Nach den Herbstferien kann der erhebliche Unterrichtsausfall in Physik
zum Teil reduziert werden, weil mit Wirkung vom 1. November 1972 Herr
Dipl. Ing. Friederich Wilhelm Bollmann mit 11 Wochenstunden als
Vertragslehrer für Mathematik und Physik angestellt
wird. Leider haben die beiden 5. Klassen aber immer noch keinen
Physikunterricht, und in den 6. Klassen kann jeweils nur eine Stunde
Physik pro Woche erteilt werden.
Im Fachtrakt sind für den Werkunterricht weitere Maschinen und
handwerkliche Geräte aufgestellt worden. Es ist jetzt möglich, daß die
Schüler und auch die Schülerinnen, die sich zur Teilnahme am
Werkunterricht gemeldet haben, handwerkliche Arbeitstechniken erlernen und
üben können. Eine Grundausstattung mit Bausätzen der Fischer-Technik soll
vor allem dazu dienen, im Unterricht mit jüngeren Schülern eine Verbindung
zwischen den Fächern Werken und Physik aufzuzeigen. Es ist vorgesehen, den
Werkraum unserer Schule noch mit weiteren Bausätzen der Fischer-Technik
auszustatten.
In den milden Winterwochen wird die Außenmauer des Schloßgrabens neu
aufgemauert. Die Abdeckplatten der alten Mauer werden auch wieder den Abschluß
der neuen Mauer bilden.
Frau Käte Meents, geb. Krüger, tritt am 31. Januar 1973 in den Ruhestand.
Frau Meents ist seit 1960 an der Mittelpunktschule und an unserer Schule
als Lehrerin für Textilarbeit tätig. Die Kollegien beider Dornumer Schulen
nehmen im Dornumer Schloß Abschied von dieser bei Schülern und Lehrern
beliebten und geschätzten Kollegin. Den Dank für ihre geleistete Arbeit
spricht Schulrätin Geerdes aus; die Schulleiter sprechen Worte des
Abschiedes und überreichten Erinnerungsgaben.
Der Lehrer Gerhart Neubacher wird mit Wirkung vom 1. Februar 1973 mit der
Wahrnehmung des Amtes eines hauptamtlichen Ausbildungsleiters beim
Schulrat Norden II beauftragt. Herr Neubacher steht der Schule seitdem nur
noch mit drei Unterrichtsstunden pro Woche zur Verfügung.
Im 2. Schulhalbjahr 1972/73 wird Textilarbeit nur noch in Klasse 5b und
Werken nur noch in Klasse 8 erteilt.
Anfang März 1973 wird im Rittersaal mit der Restaurierung der Decken- und
Wandgemälde begonnen.

Am Schuljahresende im Sommer 1973 erreichten alle 24 Schüler unter ihrem
Klassenlehrer Gerhard Falkenroth den Abschluss.
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